BFA kehrt Stadt den Rücken – Pressemitteilung

September 13, 2007

Nachdem uns erst kürzlich vom BürgerInnenmeister Lehmann in einem persönlichen Gespräch klipp und klar bestätigt wurde, dass eine andere Jugendarbeit als die vom „Offi“ ausgehende bzw. dort stattfindende nicht gewünscht bzw. nicht als förderwürdig empfunden wird, teilen wir hiermit mit, dass wir bis zur folgenden Kommunalwahl jegliche Zusammenarbeit mit der Stadt einstellen.

Obwohl wir, die BFA e.V., seit mehreren Jahren erfolgreich und selbstverwaltet einige, im „Offi“ gelegene Räume betrieben und vielen (alternativen) Jugendlichen eine Anlaufstelle ohne z.B. Nazis oder sexistischen Umgang bieten konnten, passten wir doch nicht in das selbsternannte „tolerante“ „Offi“:

Während auch Herr Lehmann zugeben musste, dass die Stadt bisher noch kein besseres Konzept gegen Rechtsextremismus gefunden hat als das von jeher praktizierte des „Offis“ (unabhängig von der Leitung innerhalb der letzten 10 Jahre), nämlich sog. „Akzeptierende Jugendarbeit“ mit jungen und/oder bereits längerer Zeit aktiven Nazis, können wir über solche Aussagen nur den Kopf schütteln. – Wir bieten ein anderes Konzept und wir kennen die sog. „Pappenheimer“ – doch statt uns im Vorgehen gegen Rechts zu nutzten und zu unterstützen, werden bestehende Probleme von der Stadt verharmlost und rechte Jugendliche trotz unseres Einspruchs nicht nur im „Offi“ geduldet, sondern dort sogar gefördert.

Nachdem im Frühjahr diesen Jahres einige jugendliche Mitarbeiter und Besucher des „Offis“ nach mehreren Störungen und daraus resultierendem ausgesprochenem Hausverbot letztlich Hausfriedensbruch in unseren Räumen begangen, wurde von der Leitung des „Offis“ konsequent gehandelt: Der BFA (zur Erinnerung: diejenige, bei der diese Straftat begangen wurde) wurde gekündigt, wie sich später herausstellte, inklusive Zustimmung der Stadt und des BürgerInnenmeisters.

Bis heute ist fraglich, aus welchem Grunde diese Kündigung geschah – „erhöhter Platzbedarf“, wie immer wieder behauptet, ist jedenfalls ausgeschlossen, wenn mensch nach den Äußerungen Lehmanns im letzten Gespräch mit uns geht.

Kurz nach der Kündigung begann der Stadtapparat jedoch erst richtig zu klappern: Ordnungsgemäße Anträge auf Unterstützung, die berechtigte Frage nach neuen Räumen, sämtliche Anfragen von uns an die Stadtverordneten – alles wurde maßlos in die Länge gezogen, Anträge und Anfragen wurden von einem Ausschuss in den nächsten verschleppt, wo sie dann irgendwann zwischendurch abgelehnt wurden – natürlich ohne Begründung – und so manche Frage ist noch immer ohne Antwort.

Trauriger Höhepunkt im Kampf um neue Räume und Unterstützung durch die Stadt waren der Vorwurf der negativen Beeinflussung von Jugendlichen und die offene Diskriminierung eines Vereinsmitglieds durch BürgerInnenmeister Lehmann, fern von jeglicher Objektivität, gesetzlichen Grundlagen oder auch nur dem Versuch, einer Jugendinitiative die gleichen Chancen zu bieten wie dem mit tausenden Euro geförderten SPI.

Tatsächlich ist es eine traurige Kurstadtgeschichte, die sich in den letzten Monaten abspielte und aus jugendlicher Sicht können wir nur sagen, dass sich diese Stadt ihr eigenes Armutszeugnis ausgestellt hat und wir ihr nun, auf uns selbst gestellt, bis auf Weiteres den Rücken kehren, um Rabatz zu machen.


Redebeitrag der BFA zur Demonstration „Fight back! Linke Zentren schaffen! Rechte Strukuren zerschlagen!“ am 07.07.2007

Juli 20, 2007

Hallo, ihr zahlreich Erschienen, schön dass ihr euch zur Solidarität mit uns hier eingefunden habt,

da mich vielleicht nicht alle kennen, will ich mich kurz vorstellen: Ich bin Person A und gehöre dem Verein Bad Freienwalder Alternative an. Wir sind eine linksorientierte Gruppe von Jugendlichen, die sich selbstständig verwalten und seit 4 ½ Jahren in dem Jugendzentrum „Offi“ eigene Räume bezog.

In dem Bewusstsein, Jugendlichen die Chance zu geben, sich selbst zu organisieren, für Geschehnisse Verantwortung zu übernehmen, Konflikte ehrlicher als zu Hause oder in der Schule austragen zu können, betrieben wir bis vor einem Monat das „Asyl“. Unser Ziel war es, Jugendlichen Räume zu bieten, in denen sie nicht durch den gängigen Sexismus, Akzeptanz von Nazis und deren Ideologie, dem latenten Mainstreamrassismus und vielem mehr, was die Gesellschaft überflüssigerweise zu bieten hat, eingeschüchtert, sondern ermutigt werden, diesen Alltagskonflikten offen entgegen zu treten.

Im Gegenteil: Wir hielten an unserer Praxis fest, was für manch einen ein Hausverbot nach sich zog und noch viel mehr Diskussionen entfachte. Des Weiteren mahnten wir in „Offi“ als auch Stadt an, dass mit Nazis nicht zu spaßen ist und es erst recht keinen Sinn macht, sie mit akzeptierender Jugendarbeit zu bespaßen. Diese Konsequenz brachte uns neben dem Vorwurf, intolerant zu sein, vor allem gegenüber Nazis, im März diesen Jahres die Kündigung ein. Sie erfolgte fristgerecht und ohne Begründung, allerdings mit Einverständnis der Stadt Bad Freienwalde, die seitdem Anträge von uns von einem Ausschuss des Stadtparlaments in den nächsten schiebt und uns vielfach nur vertröstet, wenn wir Antwort auf unsere Fragen verlangen. Obwohl die Stadt nach demokratischen Regeln handeln sollte, haben wir doch zunehmend das Gefühl, gegen eine Kleinstdiktatur kämpfen zu müssen, da alles, was uns betrifft, von dem Bürgermeister Lehmann, persönlich begutachtet wird, obwohl es im Stadtapparat zuständige Organe für Jugendarbeit gibt, sodass eine „Zuarbeit“ des Bürgermeisters nicht von Nöten wäre.

Während sich das SPI vor 2 Jahren mit einem Konzept um die Leitung des „Offis“ bewarb, das so allgemein war, dass es immer noch auf jede andere Kleinstadt in Brandenburg oder anderswo projiziert werden könnte und mit einem jährlichen Etat von 84.000 Euro gefördert wird, wird uns nun die bisherige finanzielle Unterstützung versagt – obwohl es sich hier im Vergleich zur „Offi“-Förderung um läppische 3000 bis 4000 Euro im Jahr drehen würde und unser Verein mit seinem Angebot und ins Verhältnis gesetzt wenigstens genauso viel, wenn nicht sogar noch mehr Zuspruch von Jugendlichen erhält als das „Offi“.

Während sich immer beklagt wird, dass Jugendliche sich für nix interessieren würden und erst recht nie selbst etwas auf die Beine stellen wollten, taten wir doch genau das:

Wir organisierten uns selbst, veranstalteten Infoveranstaltungen, brachten in Zusammenarbeit mit anderen Zeitungen raus und mischten uns bewusst in die Stadtpolitik ein, denn schließlich sind auch wir diejenigen, die mit den Konsequenzen leben müssen! Wir sorgten dafür, dass Jugendliche einen Raum zum Spaß haben ohne die Anwesenheit von Nazis hatten und führten oftmals stundenlange Diskussionen, in denen wir den Horizont so einiger mit Sicherheit erweitern konnten. Vor allem aber gaben wir Jugendlichen die Chance, selbst aktiv zu werden– anders als es beispielsweise im „Offi“ der Fall sein könnte, denn hier gibt es genug Personal, dass einer/einem von vorne bis hinten alles fertig vorsetzt und danach noch den Dreck hinterher räumt.

Sicher sind wir in unserer Haltung auch unbequem- wenn wir fragen, was in Bad Freienwalde gegen Nazis getan wird, wenn wir wissen wollen, warum dem Vorzeigeobjekt „Offi“ alles blind aus der Hand gefressen wird, während wir darum bitten müssen, zu unseren Belangen nach 4 Wochen endlich eine Antwort zu erhalten.

Doch uns muss auch zugestanden werden, was wir dieses verdammte Kaff hier beleben und durch das „Asyl“ einige Leute auch nach dem Schulabschluss noch gerne ab und an nach Bad Freienwalde zurückkamen oder bewusst darüber nachdachten, nicht allzuweit wegzugehen, um den Kontakt zu halten.

Ob diese Stadt es nun wahrhaben will oder nicht, selbstverwaltete Jugendzentren sind wichtig und sie können funktionieren, wenn den Leuten die Möglichkeit gegeben wird, ihre Ideen auch umzusetzen! Denn bei solchen Projekten wird mehr politische Jugendarbeit geleistet, als es in der Jugendfeuerwehr, dem Fußballverein oder dem Jugendorchester jemals der Fall sein wird. Während wir wissen, dass akzeptierende Jugendarbeit in Bezug auf Rechte erwiesenermaßen keinen Erfolg trägt, brüstet sich das „Offi“ noch immer mit dieser Praxis und bezeichnete die U-Inhaftierung eines bekannten Neonazis, der scheinbar ihr Vorzeigeobjekt in einem e-Learningkurs werden sollte, als, ich zitiere: „kleinen Rückschlag“. Da wollen wir ehrlich gesagt nicht wissen, wie ein großer Rückschlag aussehen würde.

Deshalb wollen wir zum Abschluss nochmal klarstellen: Bloße Lippenbekenntnisse, wie sie die Stadt und das „Offi“ bisher ableisteten, können den immer wieder auflebenden Faschismus, dümmliche Vorurteile und daraus resultierende Diskriminierung niemals eindämmen, geschweige denn aufbrechen oder abschaffen! Auf dem Weg in eine freie Gesellschaft, in der wir alle ohne Angst, aber mit gegenseitigem Respekt leben können, ist ein Umdenken notwendig und die Schaffung linker, selbstverwalter Jugendzentren ein 1. wichtiger Schritt. In diesem Sinne fordern wir weiterhin die Bereitstellung neuer Räume in Freiheit und nicht im „Offi“!


Bürgermeister setzt auf das SPI

Juni 3, 2007

Nachdem der Bad Freienwalder Alternative e.V. die Räume im städtischen Jugendzentrum „Offi“ ohne Angabe von Gründen durch die Stiftung SPI gekündigt wurden, werden nach und nach immer mehr Hintergründe offensichtlich. In einem großen, 3-stöckigen Haus, was immer als „überdimensioniert“ für diese Stadt bezeichnet wird und wurde, ist dieses „Selbstbedarfs-“ Argument mehr als scheinheilig. Als die BFA einen Antrag auf Weiternutzung der Sporthalle KT 60 stellte, die laut Plan abgerissen werden soll, wurde ihr mitgeteilt, dass der Rückbau dieser beschlossene Sache ist. Der dortige Platz ist für Wohneigentum vorgesehen. Die unmittelbare Nachbarschaft der Freilichtbühne scheint dabei nicht zu stören. Auch eine Abänderung des Beschlusses wird nicht in Erwägung gezogen, teilte der Bürgermeister persönlich mit, wie er auch alle anderen Anträge der BFA an die Stadt und deren Gremien an sich reißt und persönlich behandelt. Wie auch in allen anderen Beispielen wurde auch hier nicht im Ansatz auf konzeptionelle oder andere inhaltliche Argumente eingegangen. Nein, es wurde eher mitgeteilt dass es in den ehemaligen Räumen der BFA ein neuer Jugendklub mit „demokratischer Selbststeuerung“ installiert werden soll. Diese Demokratie hat die BFA in den letzten Jahren deutlich zu spüren bekommen. Neonazis auf Veranstaltungen der Stiftung SPI, mehrere Polizeieinsätze zum Schutz der BFA, auch ausgehend von Veranstaltungen des Offis. Straftaten von SPI-Mitarbeitern sowie Offi – Besuchern zum Schaden der BFA wurden zu regelmäßigen Zeremonien. Antisemitische und rassistische Witze sind für einige Offi – Mitarbeiter ebenso wenig ein Problem, wie Neonazi – Klamotten der Marke „Thor Steinar“. Selbst sexistische Entgleisungen gehören zum Tagesgeschäft und verdirbt einigen Jugendlichen schon diese „Demokratie“. Der Versuch ist zu erkennen, die BFA mit einer einfachen Jugendclique gleichzusetzen, trotzdem es sich hier um einen eingetragenen Verein handelt, der den Status der Gemeinnützigkeit besitzt. Im Recht fühlt sich der Bürgermeister der Stadt Bad Freienwalde wohl, nachdem er, gemeinsam mit dem Freienwalder SPI – Chef „von Essen“ und dem Mitarbeiter des MBT Brandenburg „R. Kokoschko“ festgestellt hat, dass es in Bad Freienwalde wohl nur ca 8 Neonazis gibt.

Abzuwarten bleibt, inwieweit die Stadt Bad Freienwalde weiterhin passiv diesem Treiben zuschaut, in dem ein, durch demokratische Staatsorgane legitimierter gemeinnütziger Verein diffamiert und diskriminiert und somit ein Teil der Jugend mit offizieller Duldung der Stadt ausgegrenzt wird.


Die Kündigung der Bad Freienwalder Alternative e.V. durch die Stiftung SP

April 12, 2007

Autor – Antifa Bad Freienwalde [12.04.2007]

Am 30. Juni 2007 soll der Vertrag zwischen dem Sozial Pädagogischen Institut und der Bad Freienwalder Alternative e.V. „auslaufen“. Dies hat folgende Gründe: Die Bad Freienwalder Alternative e.V. hat sich mehrmals im Offi (Bad Freienwalde) über deren Mitarbeiter / Gänger beschwert, weil sich diese mehrmals bei Veranstaltungen mit spielender Neonazi Musik vor den Räumlichkeiten der Bad Freienwalder Alternative e.V. zusammengefunden haben. Das Offi appelierte dagegen, weil dieses der Meinung war, dass daraus kein Problem entstehen würde. Nach einigen Verhandlungen jedoch, baten sie ihre Angestellten dies trotzdem zu unterlassen. Man hätte es kaum für möglich gehalten, aber das Offi hatte sich an diese Vereinbarung gehalten. Leider nur für eine Veranstaltung. Nachdem sich die Bad Freienwalder Alternative e.V. dazu entschloss, es ein weiteres mal zu probieren, um dem Ärger mit dem SPI aus dem Weg zu gehen, gab es ein weiteren Termin. Dieses „Problem“ mit der Bad Freienwalder Alternative e.V. wurde dann damit argumentiert, dass man die Jugendlichen nahezu dazu zwingt / provoziert, Veranstaltungen der Bad Freienwalder Alternative e.V. zu stören. Die Arbeit mit dem SPI hat sich schon immer als problematisch dargestellt, da sich beide Parteien fast nie einig waren. Zum Beispiel: Die Bad Freienwalder Alternative e.V. kritisierte die Arbeit des SPI und umgekehrt tat dieses dasselbe. Ein Offimitarbeiter findet es beispielsweise nicht schlimm, wenn linke Jugendliche „mal ein Judenwitz machen“, sich rassistisch äußern oder sogar darstellen, oder mehr oder weniger sexistisch sind. Dieses Verhalten betrachtet die Bad Freienwalder Alternative e.V. eher als unmenschlich. Doch es war dem Offi anscheinend nicht genug, dass sie den Verein demütigten, abstießen oder andere Jugendliche gegen ihn aufhetzten, indem sie jede Veranstaltung störten (dies zeichnete sich so aus, dass eine Gruppe von Rechts zugeordneten Jugendlichen sich jedesmal vor den Räumlichkeiten zusammenfand und regelmäßig Landser Songs abspielte, Hausfriedensbruch begang usw), sondern zusätzlich scheint es jetzt auch noch zu versuchen, durch die Kündigung weitere Arbeit der Bad Freienwalder Alternative e.V. zu verhindern oder zumindest zu erschweren. Für uns war und ist es unbegreiflich, warum man Arbeit gegen Neonazis abstößt und versucht alternative Jugendliche aus der Stadt zu „jagen“.

Wir fordern hiermit dazu auf, jegliche Arbeit mit dem Offi / der Stiftung SPI einzustellen / zu verweigern.


Thor Steinar- und Offi-Fans wiedermals vor den Räumlichkeiten „Asyl“ der Bad Freienwalder Alternative e.V.

Januar 29, 2007

Zum Wiederholten Male versammelten sich fünf Besucher und Mitarbeiter des „Offis“ vor dem „Asyl“ (Bad Freienwalde) Mit zahlreichem Biervorrat und dummen Sprüchen wollten diese dem Verein und seinen MitgliederInnen mal wieder zeigen, wie toll doch eine Gruppe von Softair und Naziklamotten tragenden Jugendlichen ist.Die Gruppe wurde aus dem Asyl verwiesen, weil drei der oben genannten Personen u. a. wegen Hausfriedensbruch sowie rassisistischem und faschistischem Gedankengut zuvor das Hausverbot erteilt bekommen haben.Daraufhin traten die fünf Jugendlichen kräftig gegen die Einganstür des alternativen Vereins, worauf bei den feiernden Gästen Angst und Panik entstand. Als man hinausging um die störende Gruppe über ihr Fehlverhalten zu informieren, lachte diese lautstark darüber.Gegen 2.10 Uhr wurde dann noch als „Abschluss“ eine volle Bierflasche neben das zweite Aussenfenster des Vereins geworfen.Wenig später alarmierte ein Mitglied die Polizei, die Täter sind leider aber wie immer spurlos verschwunden.Zum Glück konnte man sich das Kennzeichen des Fahrers merken. Gegen eine Person wurde bereits Anzeige erstattet.Nach dieser neuerlichen Randale ist nun wieder die Stiftung SPI gefordert, auf ihre Mitarbeiter sowie Stammgäste einzuwirken, wenn denn ein friedliches und tolerantes Miteinander gewollt ist.


„NPD-Fahnen in Bad Freienwalde“

Januar 22, 2007

Autor – Autonome Antifa Bad Freienwalde – [23.12.2006]

Die Leugnungsstrategie des Bürgermeisters Ralf Lehmann hat sich wohl heute morgen gegen 00.05 Uhr vollkommen in Luft aufgelöst. Denn gegen Mitternacht versammelten sich an der Shell-Tankstelle ca 40, zum Teil mit Springerstiefeln, Bomberjacken und Thor Steinar-Jacken ausgestattete, NeoNazis. Mit Schwarz-Weiß-Roten und NPD-Fahnen wurden Autofahrer, aus Wriezen kommend, herzlich in der Kurstadt Bad Freienwalde begrüßt. Nachdem sich die Rechten an der Tankstelle mit Bier versorgt hatten, zogen sie in Richtung Innenstadt fort. Am Finanzamt war jedoch der kleine Marsch zu Ende, da Unbekannte die Polizei alarmierten. Nach § 16 Brandenburger Polizeigesetz wurden den NeoNazis Platzverweise erteilt. Bad Freienwalder Antifas haben die gesamte Situation beobachtet und festgestellt, das sich sowohl viele „neue“ Gesichter der rechten Szene, als auch Bad Freienwalder Neonazis eingefunden hatten. Das Alter der Rechten reichte von 14 bis ca.25 Jahren. Selbst nachdem sich die Antifas gegen 3.00 Uhr morgens, in der Nähe der Polizeiwache Bad Freienwalde einfanden, mussten die NeoNazis in der Kälte ausharren, weil sie die Anweisungen der Polizeibeamten nicht befolgten und somit gegen den Platzverweis verstossen hatten. Diese Situation stellt jegliche Auseinandersetzung zwischen der Stadt Bad Freienwalde und der lokalen Naziszene sehr in Frage und fordert hierzu neue Gegenstrategien…

Autor – Bad Freienwalder Alternative – [25.12.2006]
Wie bekannt wurde, waren einige der am Aufmarsch beteiligten NeoNazis auch wenige Stunden später im Offi auf der dortigen Jahresabschlussparty vertreten. Mit von der Partie warn Stadtbekannte und auch ehemalige NeoNazis aus dem MHS. Die Security und die feiernden Gäste taten dagegen nichts.

Als Erinnerung ein Ausschnitt aus einem Moz Artikel vom: 04. November 2005
Andreas von Essen vom Sozialpädagogischen Institut (SPI), der OFFI-Leiter, setzte sich mit dem Vorwurf der BFA auseinander, dass das Jugendzentrum rechte Jugendliche betreue. Er rief zu mehr Objektivität auf. Der Film ( Rabatz, d. Red. ) habe Emotionen geweckt und den Finger in die Wunde gelegt. Das OFFI sei aber kein Hort der Rechten. Er halte es für wenig sinnvoll, dass die Diskussion durch die Gremien der Stadtverordnetenversammlung geht, zumal sich diese positioniert habe, sagte Marco Büschel (PDS). Er vertraue dem SPI, dass es die Jugendarbeit der Stadt mit seinen qualifizierten Mitarbeitern bewältigt.

Gerade eine Woche zuvor hatte man ja verbal die Faust gegen Rechts erhoben, wie ernst das gemeint war ist hier zu erkennen.


Naziklamotten stinken

Januar 22, 2007

Wer aufmerksam die Entwicklung der extremen Rechten in Deutschland beobachtet, kann den Trend nicht Übersehen – immer mehr Neonazis lassen den alten martialischen Skinheadlook beiseite und suchen sich neue diskretere und modischere Kleidungsstile. Eine der Marken die seit etwa einem Jahr innerhalb der deutschen Nazi-Szene in diesem Sektor boomt ist die Marke Thor Steinar aus Königs Wusterhausen (Brandenburg, nahe Berlin).
Diese Marke ermöglicht es den Aktivisten der extremen Rechten sich stilvoll in hochwertiger Qualität zu kleiden, ohne dabei auf völkische Symbolik verzichten zu müssen. Diese ist jedoch so codiert, dass sie nur die Anhänger und Symphatisanten der eigenen Szene entschlüsseln können. Eine Konfrontation mit antifaschistisch gesinnten Menschen wird so umgangen.
Doch Kleidungsstücke von Thor Steinar finden sich mittlerweile nicht nur auf jedem Neonazi-Aufmarsch, sondern auch zunehmend in unpolitischen Bereichen der Jugendkulturen. Wer sich modisch-völkisch einkleiden will muss auch nicht mehr in die einschlägigen Neonazi-Shops (Ha-Ra-Kiri, Rascal, On the Streets) einkehren, ein Besuch der Sportgeschäfte Doorbreaker genügt. Grund genug die Hintergründe zu Thor Steinar öffentlich zu machen und eine klare Abgrenzung zur extremen Rechten einzufordern!

Quelle:http://www.turnitdown.de/166.html